Kindheitserinnerungen auffrischen
Pünktlich zur blauen Stunde kommen wir in Budapest an und sind sofort vom beleuchteten Parlament verzaubert. Sebastians Kommentar: „Licht können die hier!“. Und er sollte Recht behalten, wie wir später noch feststellen werden.
Wir stehen sehr zentral auf einem kostenlosen Parkplatz mit Blick auf die Donau. Der Vorteil: Wir können von hier aus alles zu Fuß machen 👍. Der Nachteil: Ab ca. 5:30 Uhr ist die Nacht vorbei, weil uns die Autos gefühlt über den Kopf fahren 👎. Wer das eine will, muss das andere mögen – so ist es nun mal. Für mich überwiegt ganz klar der Vorteil, weil ich innerhalb von 5 Minuten Fußweg mein Geburtstagsgeschenk einlösen kann: Ein Wellnesstag im Gellért Bad 😍 mit Wellenbad, Sauna, Massage und Pediküre. Als ich das Bad gegen Mittag verlasse, fühle ich mich wie rundum erneuert 😊.
Zum Mittag gibt es dann traditionelles ungarisches Essen, dazu gehört natürlich Gulaschsuppe. Die Scheibe einer scharfen Chilischote wird separat dazu gereicht mit dem Hinweis „Be careful – it’s very spicy!“. Kein Grund für Sebastian es nicht doch einmal auszutesten: Kurz mal dran lutschen – „Och, das geht aber!“ – nochmal dran lutschen – „Nee, wirklich das geht.“ – 2 Minuten vergehen – „Oh doch, jetzt kommt’s. Mist! Aua! Scheiße!“
Als Verdauungsspaziergang machen wir uns auf den Weg zur Fischerbastei. Den Burgberg kann man entweder zu Fuß oder bequem (und wir waren beide sehr bequem an dem Tag 😉) mit einer Standseilbahn erreichen. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf Budapest. Unbedingt hochgehen (oder fahren), wenn ihr mal in Budapest seid!
Um den Beweis anzutreten, dass die „hier Licht können“, machen wir uns abends auf einen kleinen Fotorundgang, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Sebastian gelingen ein paar tolle Fotos, aber so langsam wird es abends doch frischer und so zieht es uns wieder in die Berta.
Wir nutzen die Annehmlichkeiten der Stadt und waschen unsere Wäsche in einem Waschsalon bevor wir uns auf den Weg Richtung Balaton machen. Unseren ersten Stopp legen wir in Tihany ein. Bei einer kleinen Wanderung gelangt man schnell von einer Seite der Halbinsel zur anderen. Dabei hat man nicht nur die Möglichkeit die Abtei Tihany (quasi das Markenzeichen der Halbinsel) zu sehen, sondern auch immer wieder tolle Ausblicke auf den Balaton.
Auf dem Weg Richtung Südküste machen wir einen kurzen Abstecher nach Heviz. Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter: Wir können draußen auf einer Sonnenliege faulenzen und immer mal wieder im 33 Grad warmen Wasser baden. Zugegeben: Es ist etwas skurril wie hier alle – und ich meine wirklich ALLE außer uns – mit einer Poolnudel im Wasser rumlungern 😃. Fotos davon existieren übrigens nicht. In Freibadatmosphäre Fotos von Fremden machen? Nee, irgendwie unpassend.
An der Südküste angekommen, treffen wir uns mit Micha und Ines von Leo MAN. Da es ordentlich windig ist – Wer hätte gedacht, dass es so viele Windsurfer und Kite-Surfer auf dem Balaton gibt? – machen wir uns einen gemütlichen Abend in der Berta. Fazit: Man kann auch gut zu viert in der Berta sitzen. Mit 14 Grad war uns der Balaton übrigens etwas zu frisch zum Baden oder sind wir vielleicht einfach noch zu verwöhnt von Heviz? 🤔
Auf dem Weg Richtung Szeged machen wir noch einmal Halt an der Donau und lassen es uns nicht nehmen, wenigstens einmal kurz reinzuspringen. Mit 15,5 Grad auch nicht gerade warm, aber einmal schnell reinspringen und fix wieder raus, schaffe sogar ich. In Szeged angekommen, lassen wir uns einfach treiben. Was sofort auffällt, sind die vielen jungen Leute. Szeged ist unverkennbar eine Universitätsstadt.
Und was hat es nun mit dem Titel auf sich? Tatsächlich war ich schon einmal als kleines Kind in Ungarn und kann mich an einiges noch verschwommen erinnern: Gellért Bad, Heviz, Balaton. Aber so schön, wie wir es jetzt erlebt haben, hatte ich es nicht mehr in Erinnerung. Besonders Budapest hatten wir beide so gar nicht auf dem Schirm – eine tolle Stadt! Es gibt übrigens auch einen Grund, warum wir nochmal wiederkommen müssen. Eine entscheidende Kindheitserinnerung konnte ich nämlich nicht auffrischen: Palatschinken essen. Schuld daran sind übrigens die riesigen Portionen, da bleibt einfach kein Platz für Dessert 😂.
Comments (4)
Auf geht's in die Berge | reisenmitberta.de
13. Oktober 2018 at 22:16
[…] Nach einem ungeplanten Zwischenstopp in Banska Bystrica, weil sich dort das Zentraldepot von DHL Slowakei befindet (ein Paket aus Deutschland hinterherzuschicken, war doch nicht so einfach wie gedacht), sind wir nun auf dem Weg nach Ungarn. […]
heidiklahn@web.de
14. Oktober 2018 at 11:01
Wie immer ein schöner Bericht, obwohl wir immer in Kontakt sind, ist die Zusammenfassung einfach noch mal toll, ist ja diesmal so, als wäre man selbst dabei, aber ich gebe Anja Recht, die Bilder haben kaum noch Ähnlichkeit mit denen aus der Erinnerung. Habt weiter eine gute Reise.
Enny
12. November 2018 at 23:15
Oh mein Gott, kein Palatschinken, mit Schokoladensoße? Das hätte ich ja nicht verpasst hihi 🙂
Anja
17. November 2018 at 19:58
Is klar… und ich kann mir ziemlich gut die “Schoko-Schnute” dazu vorstellen 😀