Landschaftsrouten, Preikestolen und was sonst noch so los war

6. Juni 2018Sebastian

In der letzten Woche waren wir fast komplett auf den norwegischen Landschaftrouten, den “Nasjonale Turistveger” unterwegs (-> unsere bisherige Route). Das sind Routen, die – kurz gesagt – von der Norwegischen Straßenverwaltung aufgrund ihrer pittoresken Landschaft und ihrer touristenfreundlichen Infrastruktur ausgewählt wurden. Ähm ok, die Sache mit der touristenfreundlichen Infrastruktur wird hier in Norwegen vielleicht etwas weitreichender definiert 😄. Teilweise war es schon wirklich sehr, sehr abenteuerlich, auf welchen Wegen wir unsere Berta bewegt haben. Einspurig mit Kurven den Berg hoch und immer hoffen, dass kein Gegenverkehr kommt. Das lässt einen dann doch das ein oder andere Mal ziemlich schwitzen. Aber jeder Meter lohnt sich so sehr! 😍 Daher nehmen wir uns auch fest vor, weiterhin so viel wie möglich auf diesen tollen Routen zu fahren und sind schon sehr gespannt, was uns da noch alles erwartet. Später, wenn wir alle geplanten “Turistveger” befahren haben, schreiben wir auch noch in einem gesonderten Artikel etwas mehr zu den Landschaftsrouten.
Also: wirklich eine unbedingte Empfehlung für alle die in Norwegen mit dem Auto oder Wohnmobil unterwegs sind!

Außerdem haben wir uns diese Woche den Preikestolen angesehen – wohl DAS Wanderziel in Norwegen. Ich zog es vor, nur von der gegenüberliegenden Seite durchs Fernglas zu blicken. Dazu sind wir zu einem Parkplatz oberhalb von Fossmork gefahren. Fossmork kommt dir bekannt vor? Genau, der Ort ging letztes Jahr durch die Presse, weil Google Maps den Preikestolen auf der falschen Seite des Fjordes angezeigt hat. Verrückt, oder? So sind dann also etliche Touristen durch das beschauliche Dorf gekurvt auf der Suche nach dem Aufstieg. Und die Geschichte wird noch verrückter, wenn man die Straßen dort hoch mal live gesehen hat – da hatten die Fahrer der Kleinbusse sicher ordentlich zu tun 😂.

Anja gibt sich natürlich nicht mit der Fernglas-Aussicht zufrieden! Sie macht sich die Mühe und steht morgens um 4 Uhr auf um möglichst mit wenigen Touristen an diesem wundervollen Ort zu sein. Leider ist schon der Hinweg zum Startpunkt mit Fahrrad unerwartet beschwerlich und dadurch geht viel Zeit drauf. Aber wer Anja kennt, weiß: sowas lässt sie nicht auf sich sitzen, und somit heißt es um 4:59 am Start “Beine in die Hand und Vollgas!”. Nachdem einige andere überholt sind (ich hätte gerne deren Gesichter gesehen!), ist sie nach 1:21 um 6:20 als Erste auf dem Preikestolen! Was für eine Leistung – Hut ab! 😊

Danach ist dann erstmal ein wenig Ruhe angesagt und über die Ryfylke-Landschaftsroute geht es zu einem wunderschönen Platz an einem Bergsee auf 650 Metern Höhe an dem wir es uns zwei Tage gutgehen lassen. Weiter geht es über die 13 (Hardanger-Route) am Sørfjord entlang zum Eidfjord. Hier hab ich das erste Mal etwas Angst um Berta als wir sie den Anstieg zum Vøringsfossen hochquälen, die Temperaturanzeige zum ersten Mal etwas ansteigt und es dazu auch noch in den scheinbar endlosen Tunneln extrem  nach Gummi riecht. Aber oben angekommen wissen wir: natürlich kommt der Gestank nicht von Berta und natürlich ist alles nicht so schlimm. Also schnell ein paar Fotos, und wieder runter. Vøringsfossen – muss man meiner Meinung nach nicht hin. Wobei der Weg dorthin mit kreisförmigen Tunneln und tollen Aussichten schon schön ist 😊.

Am Samstag geht’s dann weiter auf der Hardanger-Route am Hardangerfjord entlang. Wir bezahlen ein Vermögen für Fähren, fahren die unfassbar schöne Strecke von Tørvikbygd nach Tysse (mir gehen langsam die Superlative aus 😉), übernachten auf einem wunderschönen Rastplatz (von dem wir erst später entdecken, dass er auf so ziemlich jedem Werbeplakat zur Hardanger-Route zu sehen ist) und sind nun in Bergen.
Anja ist heute morgen wieder früh aufgestanden, um von einer Seite des Ulriken  (643 Meter hoch) zur anderen Seite zu wandern – während ich ausgeschlafen habe und außenrum gefahren bin. Morgen früh geht es dann in die schöne Stadt Bergen, die mich schon letztes Jahr mit dem Hanseviertel Bryggen und dem Aussichtspunkt Fløyen in ihren Bann ziehen konnte. Ich freu’ mich drauf!
Außerdem holen wir hoffentlich das Plastikteil ab, dass ich online bestellt habe, damit wir dann endlich wieder warmes Wasser haben. Daumen drücken, dass das alles funktioniert!

Comments (2)

  • Nati

    7. Juni 2018 at 21:17

    Hallo Reisende,
    Wir haben eure Berta schon am Preikestolen Camping bewundert und euch am Eidfjord vorbeirauschen sehen. Jetzt müssten wir doch mal auf eure Hompage gucken. Klingt nach einer spannenden Zeit in einem wahnsinnig coolen Gefährt! Weiterhin gute Reise und viel Spaß. Viele Grüße vom Gaularfjellet….Nati mit Familie

    1. Sebastian

      7. Juni 2018 at 21:39

      Hey Nati!
      Dass ist ja nett, dass ihr auf unserer Seite vorbeischaut! Wir freuen uns total, wenn Besucher aus der “offline-Welt” den Weg hierher finden. 😊 Aber auch echt witzig, dass wir uns sogar schon zwei mal übern Weg gefahren sind! Beim nächsten Mal hältst und sprichst du uns dann aber bitte an! 😄
      Der Gaularfjellet ist leider einer von drei Landschaftsrouten, den wir nicht befahren werden. Da haben wir uns für den Sognefjellet entschieden – einer von beiden ging nur.
      Dir und deiner Familie noch eine super Reise und eine tolle Zeit in Norwegen!
      Vielleicht ja bis bald! 😄

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